Wladimir Jurowski

russischer Dirigent; seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper; 2001-2013 musikalischer Leiter des Opernfestivals Glyndebourne; 2007-2021 Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra; 2011-2021 künstlerischer Leiter des Staatlichen Sinfonieorchesters von Russland (Swetlanow Sinfonieorchester); seit Sept. 2017 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB)

* 4. April 1972 Moskau

Herkunft

Wladimir Michailowitsch Jurowski wurde am 4. April 1972 in Moskau geboren und wuchs in einer Musikerfamilie mit ukrainischer und jüdischer Abstammung auf, die mit Dmitri Schostakowitsch eng befreundet war. J.s Vater war der Dirigent Michail Jurowski (1945-2022), sein Großvater der sowjetische Filmmusikkomponist Wladimir Michailowitsch Jurowski (1915-1972). Seine Mutter und seine Großmutter waren Ukrainerinnen und stammten aus Kiew, die Großmutter sprach zudem Jiddisch. Auch J.s Urgroßvater David Block war Dirigent und starb 1941 im von den Nationalsozialisten verübten Massaker von Babyn Jar. Sein Bruder Dmitri wurde ebenfalls Dirigent und seine Schwester Maria eine Pianistin und Pädagogin. 1990 floh J.s Vater mit seiner Familie und einem Koffer voller Partituren als einziger Habe nach Deutschland, weil der Antisemitismus in Russland allgegenwärtig war; vorher hatte er eine feste Anstellung an der Semperoper Dresden angenommen. Da J. "um jeden Preis den Wehrdienst in der russischen Armee vermeiden" wollte (SZ, 30.8.2019), kam eine Rückkehr für ihn nicht infrage.

Ausbildung

J., ...